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Plötzlich Pflegefall in der Familie – was tun?

Ein plötzlicher Pflegefall in der Familie ist keine Seltenheit: Wenn Ihr Partner, ein Elternteil oder eine andere Person im Familienkreis durch einen Unfall oder eine Erkrankung kurzfristig pflegebedürftig wird, müssen Sie schnell aktiv werden. Häufig bleibt nicht viel Zeit, um sich auf die neue Situation einzustellen. Zugleich fühlen sich Angehörige oft durch Schock oder starke Emotionen beeinträchtigt oder überfordert. Wir zeigen Ihnen in diesem Blogartikel, wie Sie die Kontrolle zurückgewinnen und die Veränderung bestmöglich gestalten.

Hilfe bei plötzlichem Pflegefall in der Familie

Plötzlicher Pflegefall: Orientierung und erste Entscheidungen

Bei einem überraschenden Pflegefall stehen im ersten Schritt einige zentrale Entscheidungen im direkten Umfeld des betroffenen Menschen an.

Diese Fragen gilt es zu klären:

  • Welche Art der Unterstützung ist nötig – und wo?
  • Wer übernimmt die Pflege?
  • Wie können Sie die Pflege finanzieren?

Um die passenden Antworten für Sie persönlich und Ihr Familienmitglied zu finden, brauchen Sie Orientierung, Planung und Organisation. Dabei helfen professionelle Anlaufstellen.

4 Schritte zum Bewältigen der neuen Situation

1. Unabhängige Pflegeberatung: Pflegebedarf ermitteln

Verständlicherweise fühlen sich die meisten Angehörigen bei einem plötzlichen Pflegefall zuerst einmal von der Herausforderung überwältigt. Eine unabhängige Pflegeberatung ist in dieser Phase zu empfehlen: Hier erhalten Sie wertvolle Informationen über finanzielle Hilfen, konkrete Pflegemaßnahmen oder notwendige Vorbereitungen im Haushalt nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. Ein wichtiges Thema im akuten Pflegefall bildet unter anderem die Pflegegeldberatung mit den entsprechenden Behördenwegen und Anträgen. Auf Basis aller Erkenntnisse lassen sich in dieser ersten Phase die wichtigsten anstehenden Entscheidungen treffen: wieviel Pflege nötig ist, ob die pflegebedürftige Person in ihr Zuhause zurückkehren kann, wer die Pflege übernimmt und wie die Pflege finanziert wird.

Als Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester, Pflegegeldgutachterin und zertifizierte Wundmanagerin verfüge ich über viel Erfahrung mit diesen Situationen und berate Sie gerne empathisch und vertrauensvoll. Mit professioneller Hilfe (hier ev. Link zu Startseite/ Beratungsgespräch) bewältigen Sie die Herausforderungen rund um die Planung und Organisation für Ihren plötzlichen Pflegefall.

2. Entlassung aus dem Krankenhaus

Bei einer stationären Behandlung im Krankenhaus erfolgt vor der Entlassung ein abschließendes Gespräch. Dabei können Sie dem behandelnden Arzt oder der Ärztin Ihre Fragen stellen und sich ausführlich über geplante Kontrolluntersuchungen, Therapien, Medikamente oder benötigte Hilfsmittel informieren.  Nutzen Sie diese Möglichkeit, fordern Sie den Termin bei Bedarf ein und nehmen Sie sich Zeit für das Gespräch. Gerne stehe ich Ihnen auch dabei zur Seite. Mehr Tipps für Sie als Angehörige rund um die Entlassung aus dem Krankenhaus finden Sie in unserem Blogartikel „Entlassung aus dem Krankenhaus: Wie geht es weiter?“ (verlinken)

3. Vorbereitung zuhause planen

Nach einer Krankenhausentlassung sind häufig individuelle Anpassungen in der Wohnumgebung nötig, wenn Ihr Angehöriger nach Hause zurückkehrt. Je nach dem Zustand der Patientin oder des Patienten reichen die Vorbereitungen vom einfachen Beseitigen von Stolperfallen bis zur Einrichtung notwendiger Hilfsmittel. Achten Sie auf ein mögliches Sturzrisiko und kümmern Sie sich im Anlassfall um ärztliche Verordnungen für Hilfsbedarf wie einen Rollator oder höhenverstellbare Möbel. Im Idealfall steht bei der Ankunft schon alles bereit.

Für diese möglichen Gefahrenquellen sollten Sie jedenfalls vorsorgen:

  • Treppen als Stolperfalle: Durch Handläufe, rutschfeste Beläge und gute Beleuchtung minimieren Sie das Unfallsrisiko durch Treppen.
  • Sichere Hausschuhe: Achten Sie auf flache und rutschfest Hausschuhe, die einen stabilen Halt bieten.
  • Rutschgefahr im Badezimmer: In den Sanitärräumen sind Haltegriffe in Toilette und Dusche, Anti-Rutsch-Matten und kippsichere Sitzgelegenheiten zu empfehlen.
  • Rutschfeste Bodenbeläge: Um die Rutschgefahr zu vermeiden, sind Teppiche zu entfernen oder mit einem geeigneten Anti-Rutsch-Belag zu sichern. Auch Unebenheiten im Bodenbelag oder Kabel im Wohnraum gelten als mögliche Stolperquellen.
  • Mangelndes Licht: Vor allem für ein Aufstehen in der Nacht muss eine ausreichende Beleuchtung gegeben sein. Idealerweise sind die Schalter vom Bette aus zu erreichen oder als Bewegungslicht zu aktivieren.
  • Enge Durchgänge: Sämtliche Durchgänge im Wohnraum sollten mindestens 1,20 Meter breit sein.

4. Psychologische Betreuung mitdenken

Ein plötzlicher Pflegefall bedeutet selbstverständlich auch eine psychische Belastung für die pflegebedürftige Person. Der unfreiwillige Schritt in die Abhängigkeit verursacht häufig eine emotionale Achterbahn und verursacht Frust und Trauer. Der Austausch mit psychologischen Fachkräften oder Menschen, die sich in der gleichen Lage befinden, kann helfen.

Sollten Sie selbst Ihre Angehörigen pflegen, gilt auch für die Sie, die Empfehlung für eine psychologische Betreuung oder Austausch – denn die diffusen Gefühle pflegebedürftiger Menschen in der neuen Situation bekommen oft auch die pflegenden Personen zu spüren.

Einen plötzlichen Pflegefall mit Struktur und Plan bewältigen

Ein plötzlicher Pflegefall stellt die Angehörigen vor eine große Herausforderung. Mit Plan, Struktur und professioneller Hilfe lernen Sie Schritt für Schritt mit der neuen Lebenssituation umzugehen und finden die optimale Lösung passend zu Ihren individuellen Voraussetzungen.


Erleben Sie gerade einen plötzlichen Pflegefall und wünschen sich professionelle Unterstützung? Melden Sie sich gerne bei mir für ein unverbindliches Gespräch – Ich berate Sie individuell.

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